Vierte Generation

Startschuss für den neuen Ford Focus

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Der neue Kompakte läuft erstmals auch als „Active“-Variante vom Band.

Kurz nach ihrer Weltpremiere läuft die vierte Generation des Focus auch schon vom Band: In Saarlouis hat die Serienfertigung des neuen  Ford -Kompakten begonnen. Neben dem normalen Fünftürer und der Kombivariante (Traveller) bietet Ford – wie  beim neuen Fiesta  - künftig auch hier eine auf Outdoor getrimmte "Active"-Variante an. Der Hersteller feierte den Produktionsstart vor wenigen Tagen bei einer Mitarbeiterveranstaltung in der Focus-Fertigung im Werk Saarlouis mit rund 500 Beschäftigten. Zu den Gästen zählten auch diverse Politiker. Fans müssen sich dennoch etwas gedulden. Denn auch wenn der Focus ab sofort vom Band läuft, rollen die ersten Modelle erst im September 2018 zu den heimischen Händlern.

Startschuss für den neuen Ford Focus
© Ford
× Startschuss für den neuen Ford Focus
Der Produktionsstart wurde mit der Belegschaft zelebriert.

Design und Abmessungen

Optisch führt der neue, jetzt 4,38 Meter lange (+1,8 cm) Focus die beim aktuellen Fiesta eingeführte Designlinie nahtlos fort. Vorne gibt es zwar wieder den typischen Grill im „Aston-Martin“-Look, dennoch wirkt die vierte Generation deutlich moderner als das (noch) aktuelle Modell. Das liegt zum einen an den deutlich ruhigeren Formen, zum anderen an den schmalen Schweinwerfern, die sich nun bündig ins Gesamtbild einfügen. Optional sind die Leuchteinheiten nun auch mit adaptiver Voll-LED-Technologie zu haben. In die Motorhaube haben die Designer vier Falze gepresst. In der Seitenansicht ist auf den ersten Blick erkennbar, dass es sich hier um ein völlig neues Auto handelt. Der um satte 5,3 cm gewachsene Radstand, kürzere Überhänge, das flachere Dach (-1,5 cm) sowie die nach hinten ansteigende Fensterlinie sorgen für Dynamik. Der Optik kommt auch das Weglassen des kleinen Zusatzfensters vor der C-Säule zugute. Oberhalb des weit ausgestellten hinteren Radhauses verläuft eine markant ausgearbeitete Schulterlinie. Diese sorgt auch dafür, dass das Heck nun deutlich breiter wirkt. Daran haben aber auch die neuen, zweigeteilten LED-Rückleuchten einen großen Anteil. Zwischen ihnen prangt ein großer "Focus"-Schriftzug. Bei der ST-Line sorgt ein sportlicher Diffusoreinsatz im unteren Bereich der Schürze für einen besonders dynamischen Abgang. Beim um 10,8 cm gewachsenen Traveller sticht vor allem das extrem schmale hintere Fenster ins Auge. Hier hat Ford auch das maximale Kofferraumvolumen vergrößert. Bei umgelegten Rücksitzen schluckt der Kombi bis zu 1.650 Liter Gepäck. Beim Fünftürer legt das Ladevolumen gegenüber dem Vorgänger um 25 auf 341 Liter zu. Bei umgeklappter Rücksitzbank wächst es um 92 auf 1.354 Liter.

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Traveller (Kombi)

Innenraum und Vernetzung

Auch beim Cockpit orientiert sich der neue Focus am aktuellen Fiesta. Auffälligstes Merkmal ist der freistehende Touchscreen oberhalb der Mittelkonsole. Dieser ist nicht nur perfekt erreichbar sondern befindet sich auch auf idealer Blickhöhe. Das verspricht wiederum weniger Ablenkung als bei diversen Konkurrenten. In der Top-Version bietet der hochauflösende Monitor eine Diagonale von 8 Zoll. Im Basismodell ist ein 6,5 Zoll großer Touchscreen an Bord. Bedienelemente für Radio und Klimaanlage hat Ford zum Glück ausgelagert. Sie sind über separate Bedienfelder mit Tasten und Drehknöpfen bedienbar. Zudem können viele Funktionen über das Multifunktionslenkrad und die noch einmal verbesserte Sprachsteuerung gesteuert werden. Bei der Spracheingabe zählte das Sync3-System von Ford schon bisher zu den besten. Nun versprechen die Ingenieure noch einmal eine deutliche Verbesserung. Das Kombiinstrument wirkt auf den ersten Blick wie eine etwas überladene Lichtorgel. Doch bei genauerem Hinsehen sind die diversen Rundanzeigen und Displays doch übersichtlich gestaltet. Als erste europäische Baureihe der Marke tritt der neue Focus auf Wunsch mit einem Head-up-Display (HUD) an. Dieses projiziert Fahrinformationen wie Geschwindigkeit, Navigationsanweisungen, etc. aber nicht direkt in die Windschutzscheibe, sondern auf eine ausfahrbare Plastikscheibe. Bei der Vernetzung feiert u.a. das FordPass Connect-Modem seine Europa-Premiere. Dieses bietet u.a. einen WLAN-Hotspot für bis zu zehn Endgeräte sowie Echtzeit-Verkehrsdaten fürs Navi. Weiters gibt es eine induktive Ladeschale für kompatible Handys sowie Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto. Sound-Fetischisten können sich über ein B&O PLAY System mit 675 Watt freuen. Hochwertige Materialien, weitere Soft-Touch-Flächen und neue Sitze sollen die Wohlfühlatmosphäre steigern. Eine Empfehlung dürften die neuen, 18-fach einstellbaren Ergonomie-Vordersitze sein.

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Cockpit mit freistehendem Touchscreen.

Ausstattungslinien

Je nach Land kommt der neue Focus in bis zu zehn unterschiedlichen Ausstattungslinien auf den Markt: Trend,Trend Edition,Trend Edition Business, Cool & Connect, Titanium, Titanium Business, ST-Line, ST-Line Business, Vignale und der etwas später in der Produktion einsetzende Active. Die Ausstattungslinien unterscheiden sich durch eigenständige Design-Elemente voneinander. Drei Beispiele anhand der wichtigsten Varianten. In der Luxus-Version Vignale verfügt der neue Focus über einen Grill mit Wabengitter. Der untere Kühllufteinlass ist breiter gestaltet und mit einer satinierten Chrom-Dekorleiste versehen. Hinzu kommen lackierte Seitenschweller mit eingelassenen Dekor-Elementen. Der auf Sportlichkeit getrimmte ST-Line tritt mit einem Heckdiffusor, einem großen Dachspoiler sowie größer ausgeführten Luftöffnungen inklusive kleinen Spoilern an. Beim Active handelt es sich um die Outdoor-Variante. Hier setzen die höhere Bodenfreiheit und in Schwarz ausgeführte Radkästen- und Schwellerverkleidungen die gewünschten Akzente. Hinzu kommen ein individuelles Design der Frontpartie sowie Dekor-Elemente im unteren Bereiche der Stoßfänger vorne und hinten. Auch innen gibt es teils deutliche Unterschiede. Die Vignale-Version will mit fein gemasertem Holz-Dekor-Einlagen und Premium-Leder punkten, der ST-Line zeichnet sich durch Oberflächen im Carbon-Look und rote Ziernähte aus, während der Focus Active robustere Materialien erhält.

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Active mit Outdoor-Features

Motoren

Der neue Focus kommt mit EcoBoost-Turbobenzinern und EcoBlue-Turbodiesel-Motoren auf den Markt, die alle die strenge Emissionsklasse Euro 6d-Temp auf Basis des neuen WLTP-Testzyklusses erfüllen und mit einem Start-Stopp-System ausgestattet sind. Außer 6-Gang-Schaltgetrieben steht nun erstmals auch eine neu entwickelte 8-Gang-Automatik zur Wahl. Allradantrieb ist auch weiterhin – mit Ausnahme des 350 PS starken RS-Modells - nicht verfügbar. Hier soll der noch nicht bestätigte Nachfolger sogar die 400 PS Marke knacken. Los geht es bescheidener. Der bewährte EcoBoost-Dreizylinder steht mit 1,0 Liter Hubraum in den drei Leistungsstufen 85 PS, 100 PS und 125 PS sowie mit 1,5 Liter Hubraum in den beiden Leistungsstufen 150 PS und 182 PS zur Verfügung. Den 1,5 Liter großen EcoBlue-Vierzylinder-Diesel bietet Ford mit 95 PS und 120 PS an. Beide Versionen bieten ein Drehmoment von 300 Nm. Die EcoBlue Vierzylinder-Variante mit 2,0 Litern Hubraum leistet 150 PS und entwickelt ein Drehmoment von 370 Nm. Das neue 8-Gang-Automatikgetriebe lässt sich mit den 125 PS und 150 PS starken Benzinern sowie mit den Selbstzündern mit 120 PS und 150 PS kombinieren.

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Der Kombi ist jetzt fast 11 cm länger.

Fahrdynamik

Ford hat schon öfters den Maßstab in Sachen Fahrdynamik gesetzt. Dieses Ziel verfolgt der Hersteller auch beim neuen Focus. Die vierte Generation basiert auf der grundlegend neu entwickelten C2-Plattform. Dank dieser konnte die Torsionssteifigkeit um 20 Prozent verbessert werden. Einzelne Anlenkpunkte des Fahrwerks weisen sogar eine um 50 Prozent höhere Steifigkeit auf. Erstmals ist für die Focus-Baureihe (nur für den Fünftürer) ein Interaktives Fahrwerkssystem mit elektronischer Dämpferregelung CCD (Continuously Controlled Damping) verfügbar. Das System setzt im Zwei-Millisekunden-Rhythmus Informationen der Federung, der Lenkung und der Bremse um und soll das Ansprechverhalten der Stoßdämpfer zugunsten des bestmöglichen Federungskomforts entsprechend anpassen. Erstmals – und serienmäßig – hat der neue Focus einen selektiven Fahrmodus-Schalter an Bord. Er stellt die Einstellungen „Normal“, „Sport“ sowie „Eco“ bereit. Damit kann der Fahrer unter anderem das Ansprechen des Gaspedals und der Servolenkung anpassen. In Verbindung mit CCD bietet der Focus auch „Komfort“ und „Eco-Komfort“-Einstellungen mit einer entsprechenden Dämpfungs-Charakteristik an.

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Vignale will mit Luxus punkten.

Assistenzsysteme

Bei den Assistenzsystemen ist der neue Focus ebenfalls voll auf Höhe der Zeit. Zu den verfügbaren Helfern zählen u.a. Rückfahrkamera mit 180 Grad-Technologie, Ausweich-Assistent, Adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, blendfreier Fernlicht-Assistent, Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, Totwinkelwarner, Querverkehrwarmer sowie ein Falschfahrer-Warnsystem, das Alarm schlägt, sobald man Gefahr läuft als Geisterfahrer auf die Autobahn aufzufahren. Hinzu kommen ein Einparkassistent für Längs- und Querparken sowie der serienmäßige Post-Collision-Assist, der nach einem Unfall automatisch die Bremsen aktiviert und das Fahrzeug zum Stehen bringt.

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Active mit höherem Fahrwerk und Beplankungen

Verfügbarkeit und Preis

Die Markteinführung des neuen Focus in Österreich ist laut Ford für September 2018 geplant. Verkaufspreis: ab 19.580 Euro. Zur Einführung gibt es aber einen Aktionspreis ab 13.990 Euro bei Leasing (Ausstattungsversion Trend). Exakte Eindrücke kann natürlich erst die Fahrpräsentation liefern. Dennoch scheint bereits jetzt klar zu sein, dass Golf, Astra, 308, Leon, Mazda3, Auris und Co. ab Herbst einen starken Gegner bekommen.

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