Porsche greift in Trickkiste

Neuer 911 Turbo S mit genialer Aerodynamik

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Beim 650 PS starken Top-Modell der Baureihe greifen die Porsche-Ingenieure tief in die Trickkiste.

Vor wenigen Wochen hat  Porsche  den neuen  911 Turbo S  vorgestellt. Hierzulande kann das 650 PS starke Top-Modell der Baureihe bereits bestellt werden. Das 911 Turbo S Coupé wird in Österreich zum Preis ab 279.072 Euro angeboten, das 911 Turbo S Cabriolet kostet ab 298.163 Euro. Um den solventen Kunden die Wartezeit bis zur Auslieferung zu verkürzen, gibt der Hersteller nun einen Einblick in die Technik. Konkret geht es dabei um die aufwendigen Aerodynamik-Maßnahmen.

>>>Nachlesen:  Alle Infos zum neuen 911 Turbo S (2020)

Aktive Aerodynamik auf neuem Niveau

Porsche hat die adaptive Aerodynamik beim neuen 911 Turbo S noch einmal ordentlich aufgerüstet. Konkret soll das 2014 erstmals präsentierte System Porsche Active Aerodynamics (PAA) die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs jetzt noch präziser auf die jeweilige Fahrsituation, die Geschwindigkeit und das gewählte Fahrprogramm anpassen.

Neuer 911 Turbo S mit genialer Aerodynamik
© Porsche
× Neuer 911 Turbo S mit genialer Aerodynamik

Neu sind aktive Kühlluftklappen. Zusammen mit der variablen Lippe des Bugspoilers und dem ausfahr- sowie kippbaren Heckflügel besitzt das neue Top-Modell damit insgesamt drei aktive Aerodynamik-Komponenten. Damit wird zusätzlich zu den aus dem Vorgänger bekannten aerodynamischen Grundkonfigurationen des 911 Turbo „PAA Speed“ und „PAA Performance“ noch eine Eco-Konfiguration ermöglicht. Weniger Fahrwiderstand und damit einen geringeren Kraftstoffverbrauch ermöglichen die neu entwickelten geregelten Kühlluftklappen. Ab einer Fahrgeschwindigkeit von unter 70 km/h wird die Kühlluftklappe so weit wie möglich geschlossen. Ab einer Geschwindigkeit von 150 km/h öffnen die Klappen linear zugunsten einer optimalen aerodynamischen Balance bei hoher Fahrgeschwindigkeit.

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Erweitert wurde PAA ferner um die Wet-Mode-Funktion, welche für mehr Fahrstabilität bei nasser Fahrbahn die aerodynamische Balance in Richtung Hinterachse verschiebt, sowie die Airbrake-Funktion, die bei einer Vollbremsung aus hoher Geschwindigkeit für höherer Luftwiderstand und mehr Anpressdruck sorgt und somit für einen kürzeren Bremsweg und mehr Fahrstabilität. Der neue Heckfügel wiegt 440 Gramm weniger als das entsprechende Bauteil des Vorgängers, weist dabei aber eine um acht Prozent größere wirksame Fläche auf. Der Aufbau besteht aus einer Oberseite mit zwei Lagen kohlefaserverstärktem Kunststoff (Biaxial-CFK-Gelege) und einer Unterseite mit einer Lage glasfaserverstärktem Kunststoff (Triaxial-GFK-Gelege). Die elektrische Verstellung des Flügels – möglich sind Ausfahren und Kippen – erfolgt primär abhängig von der Geschwindigkeit und dem gewählten Fahrmodus.

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Weiterhin wird PAA genutzt um die geänderte Fahrzeug-Umströmung bei geöffnetem Schiebedach oder Cabriolet-Verdeck zu berücksichtigen. Insgesamt lassen sich dadurch acht aerodynamische Konfigurationen unterscheiden, die jeweils durch eine spezifische Kombination der aktiven Aerodynamik-Komponenten beschrieben sind. Nicht nur die Anpassung an die Anforderungen im Fahrbetrieb wurde verbessert, auch die aerodynamischen Eigenschaften selbst: So wurde durch die Neugestaltung des aktiven Bugspoilers und des Heckflügels ein um 15 Prozent höherer Abtrieb erreicht, der für noch mehr Fahrstabilität und -dynamik im höheren Geschwindigkeitsbereich sorgt. Der maximale Anpressdruck in der Performance-Stellung (Sport-Plus-Modus aktiviert) beträgt jetzt rund 170 Kilogramm.

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Entwicklunsleiter ist stolz

So aerodynamisch flexibel wie der neue 911 Turbo S reagiert kein anderer Sportwagen auf unterschiedliche Situationen. Normalerweise stehen wir Aerodynamiker vor einem Dilemma: Ein geringer Luftwiderstand ist wünschenswert für Höchstgeschwindigkeit und Verbrauch, ein hoher Abtrieb hingegen ist für die Fahrdynamik von Vorteil. Beide Eigenschaften stehen aber im Widerspruch“, erläutert Dr. Thomas Wiegand, Leiter der Aerodynamik-Entwicklung bei Porsche. „PAA hebt diese aerodynamischen Zielkonflikte auf. Die umfangreiche Erweiterung des intelligenten Systems beim 911 Turbo S ermöglicht eine noch größere Spreizung zwischen den Aerodynamik-Konfigurationen für optimale Fahrdynamik und minimalem Luftwiderstand. Zudem wird das Potenzial der Aerodynamik ausgebaut, in jeder Fahrsituation spezifische fahrdynamische Ansprüche zu unterstützen.“

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