fortwo & forfour EQ sind teuer

Nur mehr elektrisch: "Neue" Smart-Modelle starten

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fortwo und forfour sind nach Facelift nur noch als Elektroautos zu haben - das treibt die Preise in die Höhe.

Smart  hat auf der IAA 2019 seine stark  überarbeitete Modellpalette vorgestellt . Im Zuge des umfangreichen Facelifts wurden fortwo (Coupé und Cabrio) und forfour auch auf reinen Elektroantrieb umgerüstet. Benziner gibt es keine mehr, dafür dürfen sich die Cityflitzer mit Daimlers Elektrolabel „EQ“ schmücken. Vier Monate nach der Weltpremiere kommen die neuen Smarts nun in den Handel. Und angesichts der hohen Preise und der bei vielen Autokäufern nach wie vor vorherrschenden Skepsis gegenüber Elektroautos, ist ein Verkaufserfolg eher fraglich. Für den fortwo werden mindestens 25.150 Euro fällig, das fortwo cabrio schlägt gar mit 28.820 Euro zu Buche und für den forfour verlangt die Daimler-Tochter mindestens 26.140 Euro. Dafür bekommt man auch schon sehr gut ausgestattete Kompaktautos mit konventionellem Antrieb. Die Elektroautoprämie ist dabei zwar noch nicht eingerechnet, dennoch sind die Newcomer deutlich teurer als etwa das VW-Konzern-Trio VW  e-Up! , Seat  Mii electric  und Skoda  Citigo-e iV . Diese drei Elektroautos sind nicht nur so groß wie der forfour, sondern bieten zudem um eine 100 km höhere Reichweite. Wünschenswert wäre es zwar nicht, aber die hohen Preise könnten sogar zum Sargnagel der Marke werden. Schließlich hat Daimler derzeit ohnehin zu kämpfen. Da wird es schwierig sich eine defizitäre Tochter zu leisten. Doch warten wir mal ab, wie sich die Verkaufszahlen entwickeln.

Nur mehr elektrisch:
© Daimler AG
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Design

Bis auf die Preise kann man den überarbeiteten Smart-Modellen aber nicht viel ankreiden. Bei der Überarbeitung des Designs hat sich Smart eindeutig an den letzten Showcars orientiert. Die Front der neuen elektrischen EQ-Modelle unterscheidet nun erstmals zwischen fortwo (2,70 x 1,56 x 1,54 m) und forfour (3,50 x 1,66 x 1,55 m). Wo der Viersitzer einen vom Showcar Vision EQ fortwo bekannten, nach unten geöffneten Grill („A-shape“) mit optional integrierten Nebelscheinwerfern trägt, bleiben die Zweitürer beim bekannten freundlichen Gesicht mit V-Grill. Der Smart-Schriftzug sitzt nun – wie in der Anfangszeit – wieder über dem  Grill. Weiters verfügen die neuen Modelle über äußerst markante Voll-LED-Scheinwerfer (optional). Wie bei den Studien forease und forease+ kommen dabei drei große Leuchtdioden-Elemente zum Einsatz. Auch die Heckleuchten der modernisierten Modelle wurden neu gestaltet. In der bekannten Grundform bilden nun hunderte LED-Leuchtelemente eine auffällige Lichtsignatur. Geblieben sind die kurzen Überhänge, die ausgestellten Radläufe und zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten.

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Ausstattungsstruktur

Die neue Asstattungsstruktur fällt ziemlich radikal aus: Das Basismodell steht mit drei Linien zur Auswahl: passion, pulse und prime. Dazu lässt sich jeweils eines von drei Ausstattungspaketen wählen: Advanced, Premium oder Exclusive und schließlich die bevorzugte Farbe. Das war´s. Hier fällt die Wahl nun allerdings schwerer aus, denn die neuen Modelle kommen mit neuen  Farben. Für den fortwo gibt es nun für die Tridion-Zelle und die Bodypanels carmine red und gold beige sowie lime green nur für die Bodypanels. Beim forfour steht ice white für Bodypanels und Tridion neu in der Farbkarte. Auch im Interieur gibt es für die Ausstattunglinien passion und pulse neue Designs der Bezugsstoffe und eine zusätzliche Farboption. Neu sind zudem vier Felgendesigns. Jeweils in silber und bi-color stehen sie in 15 bzw. 16 Zoll für die Ausstattungslinien zur Verfügung.

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Innenraum

Das überarbeitete Interieur punktet vor allem mit erweiterten Ablagemöglichkeiten und einem neu gedachten Bedienkonzept. Auffälligste Neuerung ist neben der neuen Mittelkonsole vor allem das deutlich vergrößerte Media-System connect inklusive 8 Zoll Touchscreen. Das System setzt anstatt eines integrierten Navis oder aufwendiger Dienste auf eine nahtlose Smartphone-Integration. Laut Smart bekommt der Kunde damit nicht nur eine günstigere Infotainment-Lösung, sondern auch eine für ihn intuitiv bedienbare und upgrade-fähige Lösung. Denn sobald er auf ein neues Smartphone umsteigt oder durch ein Software-Update neue Apps verfügbar sind, ziehen diese umgehend auch in das Auto ein.

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Passend dazu gibt es auch die neue EQ Control App und die „ready to“-Services. Anhand dieser Anwendungen werden folgende Funktionen über das Smartphone angezeigt bzw. ermöglicht: Statusinformationen rund um das Auto, elektrisches Laden aus der Ferne, einen freien Parkplatz finden und sich zu diesem navigieren lassen, das Auto mit Freunden und Familie teilen oder zum Auto zurückfinden.

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Antrieb

Beim Antrieb hat sich nichts geändert. Der E-Motor im Heck leistet weiterhin 60 kW (82 PS) und bietet ein Drehmoment von 160 Nm. Smart gibt 4,8 Sekunden für den Ampelsprint des EQ fortwo Coupé von 0 auf 60 km/h an. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 130 km/h abgeregelt (siehe Tabelle mit technischen Daten unten). Da die drei Modelle vorwiegend in der Stadt unterwegs sind, bietet der Hersteller eine ziemlich kompakte Hochvolt-Batterie an. Deren Kapazität von 17.6 kWh ermöglicht eine eher bescheiden Reichweite von 159 Kilometern (nach NEFZ). Das sollte für die meisten Smart-Fahrer jedoch ausreichen. Zumal im Stop&Go-Verkehr durch Rekuperation viel Energie wiedergewonnen werden kann. Mit dem optionalen 22 kW-Bordlader mit Schnellladefunktion sind die neuen Modelle in weniger als 40 Minuten wieder von 10 auf 80 Prozent Reichweite geladen, ohne dabei auf seltene Gleichstrom-Ladesäulen angewiesen zu sein. Eine durchschnittliche Tagesfahrleistung sollen die drei Cityflitzer an einer herkömmlichen 230-V-Steckdose in gut 3,5 Stunden nachladen.

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Fazit

Mit dem Umstieg auf den rein elektrischen Antrieb vollzieht Smart einen radikalen Schritt. Doch für die Marke ist dieser nur logisch, denn die kompakten wendigen Modelle passen perfekt in die Stadt. Jetzt müssen nur noch die Kunden mitspielen. Denn neben den deutlich höheren Preisen (im Vergleich zu den Benzinern) dürfte sich auch die nach wie vor unzureichende Infrastruktur als Hemmschuh erweisen. Ohne Garage inklusive Wallbox bzw. Steckdose gestaltet sich das laden für Menschen, die in Wohnungen leben, ziemlich kompliziert. Und diese bilden in vielen Städten die absolute Mehrheit.

>>>Nachlesen:  Smart ab sofort nur mehr elektrisch

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Technische Daten

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