Nur mehr mit Selbstzünder

Neuer Audi S6 (Avant) und S7 starten

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Ingolstädter pfeifen auch bei ihren großen S-Modellen auf den Benziner.

Als  Audi  ankündigte, dass es die neuen S-Modell von A6, A7, A5, A4 und Q5 in Europa künftig nur mehr mit Dieselmotor geben wird, war der Aufschrei in der Fangemeinde groß. Doch die strengen CO2-Vorgaben und drohende Strafzahlungen in Milliardenhöhe lassen dem Autobauer offenbar keine andere Wahl. Vom  neuen S4 TDI  gibt es noch keine Preise. Der neue  S5 TDI  und der neue  SQ5 TDI  sind bereits seit einiger Zeit bestellbar. Und nun gehen auch der neue  S6 (Avant) TDI und der neue S7 Sportback TDI  (Bild oben) in Österreich an den Start. Freunde von potenten Benzinern müssen auf die über 600 PS starken Modelle RS6 und RS7 warten.

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© Audi / PHS
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Preise

Limousine, Kombi und viertüriges Coupé teilen sich zwar den Anriebsstrang, preislich gibt es jedoch vor allem zwischen den sportlichen A6 (Avant)- und A7 Sportback-Ablegern einen großen Unterschied. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen mit Benzinmotoren sind sie aufgrund der deutlich niedrigeren NoVA aber allesamt günstiger. Die neue S6 TDI Limousine ist ab exakt 85.500 Euro zu haben, für den S6 TDI Avant verlangt Audi mindestens 88.620 Euro und für den S7 Sportback TDI werden mindestens 95.800 Euro fällig. Schönheit hat eben ihren Preis. Dennoch fallen die fast 11.000 Euro Aufschlag für das viertürige Coupé auf das klassische Stufenheck (trotz etwas besserer Ausstattung) ziemlich heftig aus.

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Hohe Performance bei kleinem Durst

Der neue S6 (Avant) und S7 Sportback werden von einem neuen 3,0 Liter V6 TDI mit 349 PS und 700 Nm Drehmoment befeuert. Die Kraftübertragung übernimmt ein Achtgang-Automatikgetriebe, immer in Verbindung mit dem permanenten Allradantrieb quattro. Das Aggregat ist an ein Mildhybrid-System (MHEV) mit elektrisch angetriebenen Verdichter (EAV) samt 48-Volt-Hauptbordnetz geknüpft. Der EAV dreht mit bis zu 70.000 Umdrehungen pro Minute, soll das Turboloch eliminieren und somit für eine hohe Anfahrperformance sorgen. Zudem ermöglicht der elektrische Lader, dessen Reaktionszeit weniger als 250 Millisekunden beträgt, auch eine wiederholbare Boost-Funktion beim Beschleunigen. So gerüstet, beschleunigt die neue S6-Limousine in exakt fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h, beim S6 Avant und S7 Sportback dauert der Standardsprint eine Zehntelsekunde länger. Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h erreicht. Beim Verbrauch spielt der Selbstzünder seine Vorteile voll aus. Werte zwischen 6,2 und 6,5 Liter Diesel auf 100 km lassen jeden Benziner alt aussehen und ermöglichen extrem hohe Reichweiten. Hier macht sich auch das MHEV positiv bemerkbar, das den Start-Stopp-Betrieb schon ab 22 km/h Geschwindigkeit erlaubt und bis zu 40 Sekunden langes Segeln ohne Verbrennungsmotor ermöglicht.

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Fahrdynamik

Obwohl die drei neuen S-Modell alle um die fünf Meter lang sind, verspricht Audi eine hohe Fahrdynamik. Der quattro-Antrieb verteilt im regulären Fahrbetrieb über sein selbstsperrendes Mittendifferenzial die Momente im Verhältnis 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse. Wenn an einem Rad Schlupf auftritt, gehen im Extremfall 70 Prozent nach vorn bzw. 85 Prozent nach hinten. Bei sportlicher Fahrweise trägt zudem die radselektive Momentensteuerung zum sportlichen Handling bei. Hinzu kommen eine S-spezifisch ausgelegte Progressivlenkung sowie das neu entwickelte S-Sportfahrwerk mit Dämpferregelung, das die Karosserie im S6 um 20 Millimeter, im S7 um 10 Millimeter absenkt. Damit die Fuhre auch ordentlich ankert, nehmen an der Vorderachse je sechs Kolben stählerne Bremsscheiben mit 400 Millimeter Durchmesser in die Zange, an der Hinterachse sind es 350 Millimeter. Auf Wunsch sind auch eine Allradlenkung, ein Sportdifferenzial an der Hinterachse sowie eine Luftfederung mit geregelter Dämpfung (adaptive air suspension) erhältlich.

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Design

Optisch halten sich die neuen S-Modelle in guter alter Audi-Tradition zurück, sind aber dennoch von den schwächeren Varianten unterscheidbar. Zu den Erkennungsmerkmalen zählen u.a. eine dynamisch gestaltete Frontblende, breite Seitenschweller, 20-Zoll-Räder mit 255/40-Reifen und ein markanter Heckdiffusor mit vier runden Endrohrblenden. Eigene S-Zierelemente in Dark Chrome und Aluminium an den Kühlerschutzlamellen, dem Frontblade, dem seitlichem Lufteinlass, den Außenspiegeln und am Heckdiffusor sind ebenfalls mit dabei. An der Front des S6 (Avant) verbindet der horizontal durchlaufende Splitter in Aluminiumoptik beide Lufteinlässe miteinander und endet mit den beiden Winglets an den Luftschächten. Am Heck trägt die Limousine eine Abrisskante auf dem Heckdeckel. Beim S7 trägt der tiefer platzierte, in schwarz ausgeführte Singleframe-Grill helle Alu-Lamellen. Die vergrößerten Lufteinlässe verfügen über Wabenstruktur-Einsätze in Titanschwarz matt. Das Blade, das sie durchläuft, glänzt in Aluminiumoptik, so wie die Gehäuse der Außenspiegel in Aluminium. Weitere Besonderheiten des viertürigen Coupés gegenüber den S6-Modellen sind die Trichter in den Lufteinlässen und die kantigen Aufsatzleisten auf den Seitenschwellern.

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Innenraum und Ausstattung

Auch im schwarz gehaltenen Innenraum erwartet den Fahrer der typische S-Look: Sportliche Dekor-Einlagen, farbige Kontrastnähte, Sportlenkrad und Sportsitze. Auf Wunsch gibt es auch stark konturierte S-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen oder besonders komfortable, vielfach einstellbare Individualkontursitze. Optional ist auch ein Lenkrad mit abgeflachtem Kranz im Angebot. Die Fußstütze und Pedalkappen bestehen aus Edelstahl, beim Einsteigen begrüßen den Fahrer beleuchtete Aluminium-Einstiegsleisten mit S-Logo. Im Gegensatz zum A6 ist beim S6 – wie auch beim normalen A7 - das digitale Kombiinstrument serienmäßig an Bord. Bei den drei S-Modellen bietet es ein eigenes Grafiklayout mit zentraler Drehzahlmesser-Einblendung. Im Vergleich zu den A-Modellen der Baureihe bieten die S-Modelle insgesamt eine erweiterte Serienausstattung: Dazu zählen die 20-Zoll-Felgen oder die MMI Navigation plus inklusive dem virtual cockpit mit 12,3 Zoll-Display. Ebenso sind Alcantara Sportsitze im S6 beziehungsweise Supersportsitze im S7 serienmäßig an Bord. Die Vier-Zonen-Klimakomfortautomatik rundet die Standardausstattung ab. Die beiden Touchscreens in der Mittelkonsole und die erweiterte Sprachsteuerung zählen ohnehin zur Grundausstattung aller A7 und A6 Modelle. Einige der bis zu 30 verfügbaren Assistenzsysteme sind ebenfalls serienmäßig an Bord. Zudem verfügen die drei Newcomer über eine umfangreiche Connectivity-Ausstattung.

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Verfügbarkeit

Die neuen S-Modelle sind ab sofort bestellbar und rollen im Sommer 2019 zu den österreichischen Händlern. Dann kommen auch alle Audi-Fans, die viel Platz brauchen und lange Etappen flott abspulen müssen, auf ihre Kosten. Je nach Karosserievariante stehen Ladeabteile mit 530 Liter (S6), bis zu 1.390 Liter (S7 Sportback) und bis zu 1.680 Liter (S6 Avant) Volumen bereit.

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