Großes Interesse am M-Byte

Byton: 60.000 Bestellungen für erstes E-Auto

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Elektro-Crossover hat über gesamte Wagenbreite gehendes Display.

Byton, dessen Markenzeichen ein riesiges Display im Cockpit ist, hat inzwischen 60.000 Reservierungen für sein erstes Modell bekommen. Das sagte Mitgründer und Chef Daniel Kirchert kurz vor dem Start der Technik-Messe Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, die heuer vom 7. bis 10. Jänner über die Bühne geht.
 
 

Kommt auch nach Europa

 
Byton will den SUV  M-Byte  von Mitte des Sommers an in China bauen und zunächst in dem Land auf den Markt bringen. Für 2021 ist dann der Start in den USA und Europa geplant. Für den europäischen Markt stünden bereits Vereinbarungen mit Autohandelsgruppen und anderen Infrastruktur-Anbietern, sagte der zuständige Byton-Manager Andreas Schaaf in Las Vegas. Darunter seien viele Handelspartner, die Fahrzeuge etablierter Premium-Hersteller verkauften.
 
 
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© Byton
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Kampfpreis

Byton will mit einem Preis von 45.000 Dollar bzw. Euro vor Steuern den Premium-SUV-Markt aufmischen. Zum Vergleich: Audi verlangt für seinen ähnlich konzipierten e-tron Sportback, der ab Frühling 2020 verkauft wird, fast das Doppelte. Allerdings setzen andere Player ihre Preismarken inzwischen zum Teil noch tiefer an. So will der Tesla sein Pickup-Modell  Cybertruck  schon ab knapp 40.000 Dollar (35.884 Euro) verkaufen. Der Konkurrent Fisker kündigte in Las Vegas ein SUV-Modell mit Solarzellen im Dach für 37.500 Dollar an. Tesla bekam inzwischen Konzernchef Elon Musk zufolge über 140.000 Reservierungen für den Cybertruck. Eine Untergrenze beim Preis werde aber allein schon durch die Batteriekosten gesetzt, betonte Schaaf. "Niemand kann zaubern."
 
 
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© Getty Images
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Bis zu 460 km Reichweite

Der 4,87 m lange und 1,66 m hohe M-Byte ist mit einem 72 kWh Akku (360 km WLTP-Reichweite) und in der erweiterten Version mit einem 95 kWh Akku (460 km) erhältlich. Die Heckantriebversion leistet 200 kW (272 PS) und sprintet in 7,5 Sekunden auf Tempo 100. Das Allradantrieb-Fahrzeug ist mit einem zusätzlichen 150 kW E-Motor an der Vorderachse ausgestattet. Hier beträgt die Gesamtleistung 300 kW, was eine Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 von 5,5 Sekunden ermöglicht. Die Wechselstromaufladung ermöglicht bis zu 22 kW, während der schnellere Gleichstromaufladevorgang bis zu 150 kW erreicht. Dies ermöglicht laut Byton eine Aufladung für eine Reichweite von 100 km in 10 Minuten.
 
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Riesen-Display und Touchscreen am Lenkrad

Byton ist einer von mehreren neuen Anbietern, die vom Umschwung zur Elektromobilität profitieren. Die Firma bekam von Anfang an viel Aufmerksamkeit, weil sie von Ex-BMW-Managern gegründet wurde - und für das ungewöhnliche Innenraum-Konzept. Das Display mit einer Diagonale von 48 Zoll (knapp 122 cm), das praktisch von Tür zu Tür reicht, schaffte es vom Prototypen in das Produktionsmodell. Solche Blickfänger gehen in der Branche oft auf dem Weg vom Konzeptauto zum Produktionsmodell verloren. Den Touchscreen im Lenkrad musste Byton von sieben auf acht Zoll verkleinern, damit der Airbag reinpasst.

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© Byton

Auf dem großen Display läuft die linke Seite mit Anzeigen für den Fahrer mit dem Betriebssystem QNX, das wegen seiner Stabilität oft in Autos eingesetzt wird. Der rechte Teil mit Navigation und Infotainment-System wird hingegen mit der quelloffenen Version des Google-Betriebssystems Android für automobile Anwendungen betrieben. Byton hat keine Pläne, die Plattformen von Google und Apple zur Smartphone-Anbindung - Android Auto und CarPlay - zu unterstützen. Man hätte bei der Bildschirmgröße Probleme mit der Auflösung, sagte der für digitale Systeme zuständige Manager Jeff Chung. Deshalb muss es spezielle Versionen von Apps für die Byton-Autos geben. Und auch für die Fondpassagiere gibt es auf Wunsch große Monitore zur Unterhaltung:

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