Beide mit Riesenniere

Das sind die neuen BMW M3 und M4

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Neben dem Power-Coupé bekommt auch die Limousine die neue Riesenniere.

Über die Technik des  neuen M3 (Competition) und M4 (Competition)  hat BMW bereits vor einigen Wochen viele Details verraten. Zudem wurde mittlerweile bestätigt, dass es den neuen  M3 erstmals auch als Touring  (Kombi) geben wird. Nun feierten die Power-Limousine und das Power-Coupé ihre Weltpremiere. Und dabei gibt es bei der Optik eine echte Überraschung. BMW verpasst nämlich nicht nur dem M4 sondern auch dem M3 die Riesenniere, die bisher nur beim neuen  4er-Coupé  zum Einsatz kam.

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© BMW AG
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Performance

Für Puristen gibt es eine gute Nachricht. BMW spendiert den normalen, 480 PS starken Varianten des M3 und M4 eine Sechsgang-Handschaltung. So etwas sucht man bei Mercedes AMG C 63 oder Audi RS4/RS5 vergeblich. Und auch Alfa hat bei der Giulia Quadrifoglio das manuelle Getriebe rausgeworfen. Darüber hinaus starten der neue M3 und M4 – inklusive der 510 PS starken Competition Versionen – als reine Hecktriebler. Für unverfälschten Fahrspaß dürfte also gesorgt sein. Den optionalen Allradantrieb (M xDrive) wird es ab Sommer 2021 nur für die Competition-Modelle geben. Bei den 510 PS Varianten zählt ein neues 8-Gang-Sportautomatikgetriebe zur Serienausstattung. Dieses schickt den Doppelkuppler der Vorgänger in Rente. Der 3,0 Liter Reihensechszylinder-Motor der neuen Generation erzeugt eine gegenüber den Vorgängermodellen um 49 PS beziehungsweise 60 PS (Competition Modelle) gesteigerte Höchstleistung und ein maximales Drehmoment von bis zu 650 Nm. Bisher kam der neue TwinTurbo nur im X3 M und X4 M zum Einsatz. Von den Hecktrieblern gibt es auch schon die Beschleunigungswerte: Der normale M3 und M4 haken den Standardsprint nach 4,2 Sekunden ab, die Competition-Versionen beschleunigen in 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Bei 250 km/h fällt der elektronische Anker. Gegen Aufpreis wird die Höchstgeschwindigkeit erst bei 290 km/h abgeregelt.

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Fahrdynamik

Um das Mehr an Leistung auch auf die Straße zu bringen und für ein noch agileres Handling zu sorgen, haben sich die Ingenieure der M GmbH einiges einfallen lassen. So verfügen der M3 und der M4 erstmals über eine Mischbereifung mit unterschiedlich Felgengrößen. Vorne montiert BMW 18 Zöller, an der angetriebenen Hinterachse sitzen 19 Zöller. Bei den Competition-Modellen sind es 19 und 20 Zoll große Räder. Hinzu kommen ein M Fahrwerk mit elektronisch geregelten Stoßdämpfern und eine Sportlenkung mit variabler Übersetzung. Darüber hinaus wurden auch die Vorder- und Hinterachse modifiziert. Passend dazu gibt es eine steifere Karosseriestruktur und Fahrwerksanbindung u.a. durch modellspezifisches Strebenpaket im Motorraum, Vorderachsträger mit Aluminium-Schubfeld, Unterflurverstrebungen und einen starr mit der Karosserie verbundenen Hinterachsträger. Besonders stolz sind die Entwickler auf ein neues integriertes Bremssystem mit zwei Kennlinien für Pedalgefühl und Ansprechverhalten. Die sogenannte M Compound Bremsanlage ist serienmäßig verbaut. Opional bietet BMW auch eine Carbon-Keramik-Bremse an.

Die elektronischen Helferlein wurden ebenfalls weiter optimiert. So greift die dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) noch später ein. Zudem verfügt sie nun über einen M Dynamic Mode, der dem Fahrer noch mehr Spielraum lässt. Weitere Highlights stellen die erstmals integrierte Begrenzung des Antriebsschlupfs und die in zehn Stufen einstellbaren Traktionskontrolle dar. Bei den später kommenden Allradvarianten, die generell sehr hecklastig ausgelegt sind, gibt es drei vom Fahrer wählbare Modi: 4WD, 4WD Sport und 2WD. Bei Letzterem werden M3 und M4 Competition zu reinen Hecktrieblern bei völlig deaktivierter Fahrstabilitätsregelung. Hier sollten dann also nur echte Könner hinterm Lenkrad sitzen.

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Design

In Sachen Performance und Technik werden sich die Geister nicht scheiden. Das Design könnte am Stammtisch hingegen für die eine oder andere Diskussion sorgen. Das liegt natürlich an der neuen Niere, die nach wie vor stark polarisiert. Die einen finden sie mutig, sportlich und selbstbewusst, die anderen verspotten ihre Optik hingegen als Nasenbär oder Hasenzähne. Doch diesbezüglich soll jeder selbst entscheiden – über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Die restliche Optik ist M-Design in Reinkultur. Zu den performance-orientierten Karosseriemerkmalen von M3 und M4 zählen u.a. die vertikal ausgelegten Streben der Niere (beim 4er-Coupe sind sie horizontal), die modifizierten Schürzen mit speziellen Lufteinlässen, weit ausgestellte Radhäuser mit markanten Kiemen, breite Seitenschweller mit Anbindungen an Front- und Heckschürze, Carbon-Dach mit aerodynamisch optimierten Finnen, Heckspoiler und -Diffusor sowie jeweils zwei Endrohrpaare, von denen jedes einzelne der vier Rohre einen Durchmesser von stolzen 10 cm aufweist. Ob man sich für die Limousine oder das Coupé entscheidet, wird wohl von den persönlichen Platz-Bedürfnissen abhängen. Wer häufig mit mehr als zwei Personen unterwegs ist, ist mit dem M3 sicher besser bedient. Denn der Einstieg in den Fond des M4 gestaltet sich aufgrund der fehlenden hinteren Portale und der stark abfallenden Dachlinie deutlich mühsamer.

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Innenraum

Das Cockpit gleicht im Grundlayout dem der normalen Varianten von  3er  und 4er. Das Live Cockpit Professional mit volldigitalem Anzeigenverbund, das Navigationssystem BMW Maps und der Sprachassistent (Intelligent Personal Assistant) sind bei den M-Modellen serienmäßig an Bord. BMW hat das bekannte Cockpit mit zahlreichen sportlichen Zutaten aufgepeppt. So gibt es beispielsweise M spezifische Anzeigen und Bedienelemente. Fahrer und Beifahrer nehmen serienmäßig auf neuentwickelten Sportsitzen mit Lederausstattung Platz, optional mit Sitzbelüftung. Wem das Standard-Gestühl nicht reicht, kann zu Carbon-Schalensitze greifen. Zum M spezifisches Bedienkonzept zählt die Setup Taste für direkten Zugriff auf die Einstellungen für Motor, Fahrwerk, Lenkung und Bremsanlage sowie je nach Modell und Ausstattung auch Allradantrieb, Schaltassistent und Traktionskontrolle. Zwei Varianten des individuell zusammengestellten Gesamt-Setups sind direkt über die roten M Tasten am Lenkrad abrufbar.

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Die aus größeren Modellen bereits bekannte M-Mode-Taste ermöglicht individuelle Konfiguration der Eingriffe der Fahrerassistenzsysteme sowie der Anzeigen im Instrumentenkombi und im optionalen Head-Up Display. Die Einstellungen Road und Sport sind serienmäßig wählbar, in Verbindung mit dem optionalen und neuen System „M Drive Professional“ gibt es auch einen Track-Modus für den Rennstreckeneinsatz. Hier sind dann auch eine Stoppuhr (Laptimer) und ein elektronischer Drift-Trainer (Drift Analyser) mit dabei.

Video zum Thema: Der neue BMW M3 und M4 (2021)

Assistenzsysteme

Auch wenn der M3 und der M4 vor allem für puristische Selbstfahrer gedacht sind, dürfen natürlich auch hier moderne Assistenzsysteme nicht fehlen. Im Vergleich zu den Vorgängern wurde das Angebot deutlich ausgebaut. Serienmäßig gibt es die Park Distance Control, den Frontkollisions- und Spurverlassenswarer sowie die Speed Limit Info. Optional sind unter anderem das teilautonome Fahrsystem Driving Assistant Professional einschließlich Lenk- und Spurführungsassistent, aktiver Navigationsführung und Rettungsgassenassistent sowie automatischer Einparkassistent (Parking Assistant) mit Rückfahrassistent (merkt sich die letzten 50 Meter), Streckenaufzeichner (Drive Recorder) und das Head‑Up Display mit M spezifischen Anzeigen erhältlich.

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Verfügbarkeit und Preise

Die Markteinführung der vier neuen M-Modelle in Österreich erfolgt ab dem 21. März 2021. Beim M3 geht es ab 99.750  Euro los, für den M4 werden mindestens 102.250 Euro fällig. Die Competition-Modelle schlagen mit 103.200 Euro (M3) bzw. 105.600 Euro (M4) zu Buche. Noch teurer wird es, wenn sich die Käufer für das erstmals verfügbare M Race Track Package entscheiden. Dieses reduziert das Fahrzeuggewicht um rund 25 Kilogramm unter anderem durch Carbon-Keramik Bremse, spezifische Leichtmetallräder und Carbon Schalensitze.

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