Rapid-Nachfolger startet

Das kostet der neue Skoda Scala

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Tschechen bieten auch in der Golf-Klasse viel Auto fürs Geld.

Auf dem Skoda-Messestand am Genfer Autosalon 2019 (bis 17. März) sorgt zwar die Weltpremiere des Mini-SUVs Kamiq für das meiste Aufsehen, doch auch dessen technischer Zwillingsbruder, der Scala, wird von zahlreichen Besuchern ganz genau unter die Lupe genommen. Kein Wunder, denn während man auf den Crossover noch bis Herbst warten muss, kommt der Rapid-Nachfolger bereits in Kürze in den Handel. In Genf hat Skoda nun auch die Preise für den Scala verraten. Der neue Kompaktwagen ist ab 18.980 Euro zu haben. Dafür bekommt man einen 95 PS starken 1,0 Liter Dreizylinder-Benziner mit ordentlicher Basisausstattung. Das vorläufige Top-Modell schlägt mit mindestens 27.230 Euro zu Buche. Hier ist nicht nur ein 150 PS starker Vierzylinder, sondern auch eine umfangreichere Ausstattung an Bord. Die Markteinführung erfolgt im April.

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© Skoda
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Angriff auf etablierte Konkurrenten

Mit dem neuen Scala startet Skoda erstmals einen echten Angriff auf die etablierte Kompaktklasse-Konkurrenz. Denn der Octavia ist für ein Kompaktmodell zu groß und der mittlerweile stark in die Jahre gekommene Rapid Spaceback mixte die Technik von Polo und Golf V. Natürlich soll der Scala aber nicht im eigenen Konzern räubern – hier trifft er neben dem Golf auch auf den Seat Leon und den Audi A3 -, sondern vor allem Konkurrenten wie Kia Ceed, Hyundai i30, Peugeot 308, Renault Mégane, Opel Astra oder Ford Focus angreifen.

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Abmessungen, Raumangebot und Design

Mit seinen Abmessungen passt der Scala exakt in die Kompaktklasse: Er misst 4.362 Millimeter in der Länge, ist 1.793 Millimeter breit und 1.471 Millimeter hoch. Der Radstand von von 2.649 Millimetern liegt auf Golf-Niveau (2,63 m). Skoda verspricht ein großzügiges Platzangebot in beiden Reihen, das fast an den deutlich längeren Octavia heranreichen soll. Die Kniefreiheit beträgt 73 Millimeter (Octavia: 73 mm), die Ellbogenfreiheit auf den Rücksitzen beläuft sich auf 1.425 Millimeter (Octavia: 1.449 mm). Und das Kofferraumvolumen des Scala setzt in der Kompaktklasse sogar neue Maßstäbe. Es reicht von 467 bis 1.410 Liter. Auch optisch kann sich der Scala durchaus sehen lassen. Ganz so sportlich wie der Vision RS steht er zwar nicht auf der Straße, insgesamt macht der Kompakte jedoch einen stimmigen Eindruck. Die Proportionen wirken ausgewogen und die flach stehende Heckscheibe versprüht durchaus etwas Dynamik. Zudem wird die Seitenlinie von einer markanten Lichtkante geprägt. Die Front ist sehr horizontal ausgerichtet. Hier dominieren der in die Breite gezogene Grill sowie der flache Lufteinlass im unteren Teil der Schürze. Die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer sorgen für einen markanten Blick. Darüber hinaus bietet Skoda auch LED-Rückleuchten und dynamische Blinker (hinten) an. Letztere gab es bisher noch bei keinem Modell der Marke. Weiteres Skoda-Novum: Der Scala  ist das erste europäische Serienmodell der Marke ist, bei dem anstelle des Logos der „Skoda“-Schriftzug mittig die Heckklappe ziert. Das soll hochwertiger wirken und auch das Selbstbewusstsein von Skoda besser zum Ausdruck bringen. Auf anderen Märkten wie etwa in China wurde dieser Schritt bei diversen Modellen bereits vollzogen.

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Neues Cockpit-Layout

Das Scala-Cockpit orientiert sich stark an jenem aus der Studie Vision RS. Bei dem Kompaktmodell werden erstmals bei Skoda Design-Elemente der Karosserie in den Innenraum übertragen. So zitiert auf der Instrumentafel eine Charakterlinie um den hoch positionierten freistehenden Bildschirm die Linienführung der Motorhaube. Unterhalb des Displays gibt es eine Ablage für die Hand, die den Touchscreen bedient. Um einen hochwertigen Eindruck zu erzeugen, gibt es eine weich geschäumte Oberfläche mit großflächigen Dekors. Zudem weisen die Instrumententafel sowie die Türverkleidungen eine neue spezifische Narbung auf. Darüber hinaus können sich die Scala-Insassen über eine Ambientebeleuchtung mit wahlweise weißem oder rotem Licht sowie farbige Kontrastnähte an den Sitzbezügen freuen.

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Voll vernetzt

Bestwerte in der Kompaktklasse soll der Rapid-Nachfolger auch bei der Größe seiner Displays setzen. So misst das flexibel konfigurierbare optionale Virtual Cockpit (digitales Kombiinstrument) 10,25 Zoll und bietet dem Fahrer fünf verschiedene Ansichten. Je nach Bedarf kann sich der Fahrer hier klassische Rundinstrumente, eine große Navi-Karte oder die Fahrzeugdaten einblenden. Bei den verfügbaren Infotainmentsystemen ist die Diagonale des Touchscreens bis zu 9,2 Zoll. Da dieser hoch auf dem Armaturenträger sitzt, liegt er optimal im Blickfeld und ist einfach zu erreichen. Über die neu verfügbaren Online-Dienste von Skoda Connect können die Besitzer ihr Fahrzeug über das Smartphone ver- und entriegeln und die Software des Infotainmentsystems oder die Navigationskarte „über die Luft“ aktualisieren. Man muss  dafür also nicht extra in die Werkstatt fahren. Als erstes Modell der Marke wird der Scala immer online sein. Die eingebaute SIM-Karte (eSIM) stellt per LTE eine Internetverbindung her. Serienmäßig unterstützt die eSIM die Funktionalität des Emergency Calls (automatischer Notruf nach einem Unfall) und des Proaktiven Service.

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Motoren

Bei der Markteinführung verfügt das neue Kompaktmodell über fünf verschiedene Turbo-Motorisierungen, die alle die Abgasnorm Euro 6d Temp erfüllen und bereits in anderen Konzernmodellen zum Einsatz kommen. Darunter sind drei Benziner sowie ein Diesel. Später im Laufe des Jahres 2019 kommt ein Erdgas-Triebwerk (CNG) hinzu. Start-Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung sind immer mit an Bord.

Der 1,0 TSI mit 95 PS gibt seine Kraft über ein manuelles 5 Gang Getriebe ab. Der identische Dreizylinder mit 115 PS ist serienmäßig mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe oder auf Wunsch mit einem automatischen 7-Gang-DSG bestückt. Top-Benziner ist der 1,5 TSI. Der Vierzylinder leistet 150 PS, verfügt über Zylinderabschaltung und kommt serienmäßig mit einem manuellen 6 Gang Getriebe, auf Wunsch ist auch ein 7-Gang-DSG erhältlich. Alle Benzinmotoren sind mit Ottopartikelfilter ausgestattet. Der 1,6 TDI mit vier Zylindern mobilisiert 115 PS und stemmt ein Drehmoment von 250 Nm auf die Kurbelwelle. Ein SCR-Katalysator mit AdBlue-Einspritzung sowie Dieselpartikelfilter gehören zum Serienumfang. Der Selbstzünder ist serienmäßig mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe gekoppelt, das 7 Gang-DSG ist optional erhältlich. Ende 2019 folgt dann noch eine 90 PS starke Erdgasvariante.

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Fahrwerk

Das Standardfahrwerk ist bewusst komfortabel ausgelegt. Für dynamische Naturen gibt es in der Extraliste das sogenannte „Sport Chassis Preset“, das zwei unterschiedliche Abstimmungen bietet. Das Fahrwerk ist 15 Millimeter tiefer gelegt und verfügt neben dem Normal Modus über einen Sport-Modus mit einer härteren Kennlinie der über ein Ventil umschaltbaren Stoßdämpfer. Gesteuert wird der Wechsel zwischen den beiden Einstellungen im Menü der Fahrprofilauswahl Driving Mode Select.

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Assistenzsysteme

Wie jedes neue Modell eines großen Herstellers verfügt auch der Scala über eine ganze Armada an Assistenzsystemen. Einige sind sogar serienmäßig an Bord. Hierzu zählen der Spurhalteassistent und der Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion. Letzterer überwacht in der Stadt per Radar den Bereich vor dem Fahrzeug und leitet bei Bedarf eine Vollbremsung ein. Der optionale Side Assist zeigt dem Fahrer an, wenn sich von hinten Fahrzeuge nähern, die überholen wollen oder sich im toten Winkel befinden. Während der bekannte Spurwechsel-Assistent bis zu 20 Meter Reichweite hat, kann der Side Assist Fahrzeuge bis zu einer Entfernung von 70 Metern erkennen. Ein fixer Bestandteil des Side Assists ist auch der Auspark-Assistent, der vor Querverkehr warnt. Für den Einsatz bei Langstreckenfahrten auf der Autobahn bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h ist die optional erhältliche automatische Distanzregelung (ACC) gedacht. Ein weiteres Highlight ist der ebenfalls optionale Parklenk-Assistent, der den Scala automatisch in Längs- und Quer-Parklücken hinein- und auch wieder herausmanövriert.

>>>Nachlesen:  Alle Infos vom neuen Skoda Kamiq

Fazit

Mit dem Scala könnte Skoda die Kompaktklasse ordentlich durcheinander wirbeln. In Österreich hat die Marke einen extrem guten Ruf. Hierzulande verkauft nur die Kernmarke der Konzern-Mutter Volkswagen mehr Autos pro Jahr. Mit dem Scala könnte der Abstand zu VW weiter verringert und der Vorsprung gegenüber anderen Herstellern noch weiter vergrößert werden. Da die Tschechen ihr bewährtes Konzept, viel Auto zum günstigen Preis anzubieten, auch hier beibehalten, scheint einem Erfolg nichts im Weg zu stehen. Denn technisch ist der geräumige Newcomer absolut auf Höhe der Zeit. 

>>>Nachlesen:  Das ist der neue Skoda Scala

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