Gegner für X6, Q8 & Co.

Alle Infos vom neuen Mercedes GLE Coupé

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Zweite Generation des großen SUV-Coupés zeigt technisch und optisch auf.

Ein knappes Jahr nach der Weltpremiere des  neuen GLE  enthüllt Mercedes nun auch dessen Coupé-Ableger. Die zweite Generation des GLE Coupé wird auf der IAA in Frankfurt (ab 12. September) erstmals dem Publikum gezeigt und wirkt nicht mehr ganz so brachial wie der Vorgänger. Deshalb kommt es etwas bekömmlicher bzw. sozialverträglicher daher. Ein Hingucker ist das Fahrzeug dennoch allemal. Da das erste GLE Coupé noch auf der alten M-Klasse Plattform basierte, konnte es zuletzt bei den Verkaufszahlen gegen die jüngere Konkurrenz nicht mehr allzu viel ausrichten. Doch nun müssen sich BMW  X6 , Porsche  Cayenne Coupé , Audi  Q8 , Maserati  Levante  oder Range Rover Sport wieder wärmer anziehen. Denn die Neuauflage ist technisch voll auf Höhe der Zeit.

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Design und Abmessungen

Das neue GLE Coupé ist stattliche 4.939 mm lang und 2.010 mm breit (39 mm länger und 7 mm breiter als sein Vorgänger). Der Radstand ist gegenüber dem Vorgänger um 20 mm gewachsen, bleibt aber 60 mm kürzer als der des normalen GLE, was neben dem Aussehen auch dem sportlichen Handling zugutekommen soll. Vorne kombiniert Mercedes Elemente seiner aktuellen SUV- und Coupé-Baureihen. Der Diamantgrill mit der einzelnen horizontalen Lamelle stellt Bezüge zu den anderen Coupés her. Die Durchbrüche in der Lamelle zeigen wiederum den SUV-Charakter, wie auch der verchromte Unterschutz in der Bugschürze. Bei der besonders sportlichen AMG Line und beim AMG GLE 53 4Matic Coupé (siehe unten) verbreitert sich der Grill nach unten, und die Pins im Diamantgrill sind in Chrom dargestellt. Die Scheinwerfer sind nun bei allen Varianten serienmäßig in Voll-LED-Technik ausgeführt, auf Wunsch gibt es sie auch mit blendfreier Multibeam-Technologie. Das optische Highlight eines SUV-Coupés ist natürlich die Seitenansicht. Beim GLE Coupé gibt es eine flacher geneigte Windschutzscheibe, die gut mit der stark nach hinten abfallenden Dachlinie harmoniert. Die ausgestellten Radhäuser inklusive schwarzer Kunststoffbeplankung (bei AMG Line in Wagenfarbe lackiert), die erhöhte Bodenfreiheit, die großen Räder (19 bis 22 Zoll) sowie das optionale Trittbrett betonen den SUV-Charakter. Das Heck polarisiert nicht mehr ganz so stark wie beim Vorgänger. Insgesamt erinnert es nun stärker an das soeben  überarbeitete GLC Coupé . Zu den Highlights der GLE-Coupé-Kehrseite zählen die schlanken und langgezogenen Heckleuchten, die eingezogene Heckscheibe, die im Kofferraumdeckel integrierte Abrisskante, das weit unten im Stoßfänger sitzende Kennzeichen, der angedeutete Unterfahrschutz sowie die markanten Auspuffblenden.

Raumangebot

Wer sich statt des normalen SUV-Modells für dessen Coupé-Variante entscheidet, nimmt zwar bewusst Einbußen bei Platzangebot (im Fond) und beim Kofferraumvolumen in Kauf, möchte aber dennoch mit mehreren Passagieren und Gepäck verreisen können. Ansonsten könnte man sich ja gleich einen Sportwagen zulegen. Das weiß natürlich auch Mercedes und hat das GLE Coupé deshalb so praktisch wie möglich gestaltet. Der Hersteller verspricht sogar deutlich mehr Platz als im Vorgänger. Hinten sollen nun auch drei Erwachsene kommod unterkommen. Der Radstand ist zwar 60 mm kürzer als beim GLE SUV, aber 20 mm länger als im bisherigen GLE Coupé, und dieses Plus kommt ausschließlich dem Sitz- und Beinraum der Passagiere zugute. Auch das Volumen der Ablagen im Innenraum wurde auf insgesamt 40 Liter vergrößert. Der Kofferraum ist mit 655 Litern ebenfalls ziemlich üppig dimensioniert und verbirgt seine Ladung in dieser Stellung unter einer mit Magneten fixierten, falt- und herausnehmbaren Abdeckung. Die geteilt im Verhältnis 40:20:40 umklappbare Rückenlehne der Fondsitze vergrößert den Kofferraum auf bis zu 1.790 Liter – 70 Liter mehr als im Vorgänger. Sie verlängert die ebene Ladefläche nach Bedarf auf über zwei Meter Länge und bis zu 1.080 mm Mindestbreite – beides Verbesserungen um 87 bzw. 72 mm gegenüber dem Vorgänger.

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Cockpit und Bedienung

Das Cockpit stammt fast eins zu eins aus dem normalen GLE. Vom praktischeren Bruder kennen wir die zwei großen Bildschirme im Format 12,3 Zoll (31,2 cm) und den horizontal von einer Zierteilebene geteilten Armaturenträger. Seine Oberseite ist im GLE Coupé serienmäßig mit Artico-Ledernachbildung bezogen. Zudem sind hier auch Sportsitze mit Artico-Bezug und das neue Sportlenkrad mit Nappalederkranz serienmäßig an Bord. Für den SUV-Touch sorgt wiederum die hohe Mittelkonsole mit integrierten Haltegriffen. Natürlich ist im GLE Coupé die neueste Generation des Infotainmentsystems MBUX (Mercedes-Benz User Experience) an Bord. Die Anzeigen für Kombiinstrument und Media-Display lassen sich auf den hochauflösenden Bildschirmen gut ablesen. Je nach Geschmack kann der Fahrer einen von vier Stilen (Modern Classic, Sport, Progressive und Dezent) auswählen. Die bekannte Sprachbedienung „Hey Mercedes“ und die Lernfähigkeit von MBUX sind ebenfalls mit dabei. Gleiches gilt für ein großes Angebot von Komfortoptionen und Apps, die sich in das Bordsystem einbinden oder damit steuern lassen. Eine Gestensteuerung namens „Interieur Assistent“ ist ebenfalls verfügbar. Dabei erfasst eine Kamera in der Dachbedieneinheit die Bewegungen der Hände und Arme von Fahrer und Beifahrer. Das System kann die Hand des Fahrers von der des Beifahrers unterscheiden, weiß also, bei wessen Sitz zum Beispiel die Massagefunktion eingestellt werden soll. Hinzu kommen Funktionen, die sich mit Handbewegungen steuern lassen: So lässt sich die Leseleuchte durch Annähern der Hand an den Innenspiegel ein- und ausschalten. Und Fahrer und Beifahrer können je eine persönliche Favoritenfunktion hinterlegen. Zentrales Merkmal bleibt jedoch der Sprachassistent mit künstlicher Intelligenz, der mit dem Befehl „Hey Mercedes“ aktiviert wird. Der smarte Helfer versteht natürliche Sprache. Sagt der Fahrer zum Beispiel „Hey Mercedes, mir ist kalt“, wird die Temperatur angepasst. Beim Befehl „Mach das Schiebedach zu“, wird dieses wie von Geisterhand geschlossen. Wem das zu viel an neuer Technik ist, kann die Fahrzeugfunktionen auch über die Lenkradtasten, das Touchpad auf der Mittelkonsole oder den Touchscreen (rechtes Display) bedienen. Für Klimaanlage und Lautstärke gibt es separate Drehknöpfe.

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Neue Technologien und Assistenzsysteme

Zu den weiteren modernen Features des GLE Coupé zählt u.a. die Navigationsdarstellung mit Augmented-Reality-Technologie: Ein Videobild der Umgebung wird dabei um Navigationsinformationen angereichert, zum Beispiel werden Hinweispfeile oder Hausnummern automatisch direkt ins Bild auf dem Media-Display eingeblendet. Ebenfalls verfügbar ist ein Head‑up-Display der nächsten Generation, das mit toller Grafik und großer Projektionsfläche begeistern soll. Konkret wird ein zirka 45 x 15 Zentimeter großes, vollfarbiges Bild mit fahrrelevanten Informationen (auf Wunsch auch Offroad-Inhalte) in die Frontscheibe eingeblendet. Bei den Assistenzsystemen legt Mercedes die Latte einmal mehr höher. Absolutes Highlight ist dabei der verbesserte aktive Abstandsregel-Tempomat Distronic: Dank Echtzeit-Informationen erkennt er jetzt sogar, wann der Verkehr stockt oder sich staut und bremst automatisch ab. So kann das System das zu schnelle Auffahren auf ein Stauende verhindern. Ein anderer Helfer reiht das Auto auf Wunsch automatisch in die Rettungsgasse ein. Weitere unterstützende Systeme wie teilautonomer Fahrassistent, Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, Toter-Winkel-Warner, Querverkehrswarner, Einpark-Automatik, Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Anhängerassistent, Verkehrszeichenerkennung, etc. kennen wir bereits von anderen Modellen der Marke.

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Antrieb

Der sportliche Anspruch des neuen GLE Coupé macht sich auch bei der Motorenpalette bemerkbar. Die Motorisierung zur Markteinführung sind starke Reihensechszylinder-Turbodiesel. Der Selbstzünder ist in zwei Leistungsstufen verfügbar, als GLE Coupé 350 d 4Matic mit 272 PS und 600 Nm und als GLE Coupé 400 d 4Matic mit 330 PS und 700 Nm Drehmoment. In beiden Versionen erfüllt der Motor die strenge Euro-6d-Norm (ohne den Zusatz „Temp“). Erreicht wird dies unter anderem über einen zusätzlichen SCR-Katalysator mit Ammoniak-Sperr-Kat (ASC) im Abgasstrang. Dies soll eine stärker auf das individuelle Fahrverhalten angepasste Dosierung des Reduktionsmittels AdBlue ermöglichen, weil ein etwaiger übermäßiger Ammoniak-Überschuss im zweiten SCR-Katalysator weiter abgebaut wird. Alle Varianten des neuen GLE Coupé sind mit dem Allradantrieb 4Matic ausgestattet und haben hinter dem 9-Gang-Automatikgetriebe (9G‑Tronic) serienmäßig ein Verteilergetriebe mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung. Sie ermöglicht eine variable Verschiebung des Antriebsmoments von 0 bis 100 Prozent (Torque on Demand) zwischen den Achsen.

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Fahrwerk

Mercedes bietet für das neue GLE  Coupé drei unterschiedliche Fahrwerke an. Serienmäßig ist ein neu entwickeltes Fahrwerk mit Stahlfederung an Bord. Darüber rangiert ein ebenfalls neu entwickeltes Luftfeder-Fahrwerk Airmatic mit Adaptivem Dämpfungssystem Plus (ADS+). Wer den vollen Komfort will, muss zum so genannten E-Active Body Control Fahrwerk greifen. Letzteres ist mit der Airmatic kombiniert, soll den perfekten Spagat aus Agilität und Fahrkomfort schaffen und bietet zudem gänzlich neue Funktionen wie einen Freifahrmodus. Als einziges System auf dem Markt können die Feder- und Dämpferkräfte laut Mercedes an jedem Rad individuell geregelt werden. Somit wirkt es nicht nur Wank-, sondern auch Nick- und Hubbewegungen entgegen. E-Active Body Control arbeitet mit 48 Volt Spannung. Auf schlechten Straßen kann das System sogar elektrische Energie zurückgewinnen, so dass der Energiebedarf gegenüber dem Vorgängersystem in der S-Klasse etwa halbiert wurde. Die aus dem normalen GLE bekannte Offroad-Funktion mit Freifahrmodus spart sich Mercedes beim Coupé. Kein Wunder, schließlich wird wohl kein Käufer mit dem edlen Vehikel ins tiefste Gelände fahren.

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AMG GLE 53 4Matic+ Coupé

Benziner-Freunde kommen zunächst „nur“ beim AMG GLE 53 4Matic+ Coupé (weißes Auto auf den Fotos) auf ihre Kosten. Dessen Antriebsstrang aus 3,0-Liter-Reihensechszylindermotor, 9-Gang-Automatik und variablem Allradantrieb kennen wir bereits aus dem normalen  GLE 53 4Matic  sowie den AMG 53 Modellen, von CLS sowie E-Klasse Coupé und Cabrio. Wie seine Marken-Brüder leistet auch das neue GLE 53 Coupé stramme 435 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 520 Nm zur Verfügung. Der integrierte EQ Boost Startergenerator liefert kurzzeitig zusätzliche 16 kW Leistung sowie 250 Nm Drehmoment und speist darüber hinaus das 48-Volt-Bordnetz. So gerüstet, beschleunigt das über zwei Tonnen schwere Fahrzeug in 5,3 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Natürlich erfüllt das SUV Coupé die Abgasnorm Euro 6d-Temp; der Normverbrauch beträgt 9,3 Liter auf 100 km.

Damit die Fuhre nicht nur geradeaus Spaß bereitet, sind zahlreiche Fahrdynamikfeatures an Bord. Das neu entwickelte AMG Active Ride Control Fahrwerk auf Basis der Luftfederung ist dabei das Herzstück. Zur höheren Fahrdynamik trägt ein neues Feature entscheidend bei: Die aktive Wankstabilisierung mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden, elektromechanischen Aktuatoren an Vorder- und Hinterachse sowie vollvariabler Momentenverteilung. Weiters gibt es eine Progressivlenkung, eine besonders standfeste Bremsanlage sowie einen hecklastig abgestimmten Allradantrieb. Darüber hinaus verfügt das AMG GLE 53 4Matic+ Coupé über sieben Fahrprogramme: Die Stufen „Glätte“, „Comfort“, „Sport“, „Sport+“ und „Individual“ werden um zwei offroad-spezifische Einstellmöglichkeiten ergänzt: „Trail“ und „Sand“. Das bewährte System AMG Dynamic Select passt auch im SUV je nach Modus mehrere Parameter wie das Ansprechverhalten von Motor und Getriebe, die Gaspedal- und Lenkungskennlinie, die Fahrwerksdämpfung oder den Sound an. Angewählt werden die Programme über die Schaltwippe in der Mittelkonsole oder die Lenkradtasten.

>>>Nachlesen:  Das kostet der neue Mercedes GLE

Verfügbarkeit und Preise

Einige Wochen nach der IAA wird das neue GLE Coupé bestellbar sein. Der Marktstart des neuen Mercedes-Modells dürfte Ende 2019/Anfang 2020 erfolgen. Die Preise starten bei 91.640 Euro (siehe Tabelle unten).

>>>Nachlesen:  Neuer GLE nun auch als AMG-Variante

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