Im EU-Vergleich

Gebrauchtwagen bei uns am drittteuersten

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Auch beim Durchschnittspreis liegt Österreich mit 18.384 Euro auf Platz drei.

Das  Gebrauchtwagenjahr 2017  sorgte in ganz Europa für steigende Preise. Wie der am Dienstag veröffentlichte Autoscout-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) von Europas größter Verkaufsplattform (inkl. autoscout24.at) zeigt, fiel der Anstieg in Österreich mit 10 Prozent vergleichsweise hoch aus. Im Jahresvergleich von sieben EU-Ländern landet Österreich demnach auf dem zweiten Platz nach den Niederlanden, was die Preissteigerung angeht. Bei der Höhe des Durchschnittspreises liegt Österreich mit 18.384 Euro bereits auf Platz drei, hinter Frankreich und Deutschland.

Preise rückten näher zusammen

Selbst wenn die Reihenfolge im Vergleich zum Vorjahr bestehen bleibt: Einzelne Länder rückten 2017 beim Durchschnittspreis aller Gebrauchtwagen näher aneinander. Europäische Hochpreisländer blieben wie schon 2016 Frankreich (20.710 Euro, +6,1 Prozent) und Deutschland (19.339 Euro, +4,5 Prozent). Österreich schloss mit einem Plus von zehn Prozent auf 18.384 Euro preislich stark auf und hat zum Jahresende nur noch 955 Euro Rückstand auf Deutschland. Und selbst in Spanien scheinen die Folgen der Krise größtenteils überwunden zu sein. Mit einer Steigerung von 4,5 Prozent landete das südeuropäische Land bei der Auswertung 2017 erneut im Mittelfeld (16.725 Euro). Die Plätze dahinter belegen Belgien (14.967 Euro, +3,8 Prozent), Italien (14.572 Euro, +4,6 Prozent) und – trotz prozentual größtem Sprung – Schlusslicht Niederlande (14.422 Euro, +10,6 Prozent).
 
 

Unterschiedliche Preise je nach Alter

Ein völlig anderes Bild ergibt sich, wenn man die einzelnen Alterssegmente betrachtet. Erstaunlicherweise führen die insgesamt an letzter Stelle geführten Holländer das Ranking bei den bis zu zwölf Monate alten Fahrzeugen mit 33.824 Euro an. Mit rund 3.100 Euro Abstand folgen bei den jungen Gebrauchten Österreich (30.723 Euro) sowie Belgien (29.077 Euro), Frankreich (28.445 Euro) und Deutschland (28.320 Euro). Die günstigsten Fahrzeuge bei den bis zu Einjährigen werden in Südeuropa angeboten: Die zumeist noch mit Werksgarantie versehenen Autos kosten in Spanien 26.921 Euro. Noch mal um gut 2.700 Euro günstiger sind Fahrzeuge dieser Altersklasse in Italien (24.179 Euro). Insgesamt besteht zwischen den teuersten und günstigsten Angeboten innerhalb der sieben EU-Staaten bei den bis zu zwölf Monate alten Autos eine Differenz von 9.645 Euro.
 
Verschoben wird diese Reihenfolge bei den ein- bis dreijährigen Gebrauchten. Hier ist das Angebot in Österreich mit 27.889 Euro mit Abstand am teuersten – vor Deutschland (25.647 Euro) und den Niederlanden (24.564 Euro). Ähnlich sieht die Situation bei älteren Gebrauchtwagen aus, wo für drei- bis fünfjährige Fahrzeuge ebenfalls in Österreich (19.794 Euro) noch vor Deutschland (19.133 Euro) am meisten verlangt wird. Frankreich platziert sich hier mit 18.181 Euro auf dem dritten Rang. Erstaunlicherweise wird diese Altersgruppe auch im ansonsten günstigen Spanien (18.128 Euro) relativ hoch eingepreist.
 
 

Young- und Oldtimer streuen preislich am meisten

Die Spannweite bei Youngtimern reicht laut dem aktuellen Autoscout24-AGPI von 5.840 Euro in Österreich bis zu 21.426 Euro in Frankreich. Das erklärt zum Teil auch den hohen allgemeinen Durchschnittspreis bei den Franzosen. Ähnlich groß ist der Abstand bei Oldtimern mit mehr als 30 Jahren. Hier liegen zwischen dem günstigsten Angebot (Italien: 18.306 Euro) und dem teuersten (Frankreich: 33.409 Euro) ebenfalls weit über 15.000 Euro. Auch in Belgien (27.318 Euro) werden historische Fahrzeuge noch vergleichsweise teuer gehandelt. Deutschland landet mit 26.406 Euro auf dem dritten Platz – vor den Niederlanden (23.968 Euro), Österreich (22.024 Euro) und Spanien (21.022 Euro). Vergleichsweise günstig sind Oldtimer ausgerechnet in Italien (18.306 Euro), obwohl Italien die Heimat so traditionsreicher und PS-starker Marken wie Ferrari, Lamborghini, Maserati und Alfa Romeo ist.
 
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