Panneneinsätze explodieren

Extreme Hitze killt Tausende Autobatterien

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Wer glaubt, dass Autobatterien nur bei Kälte den Geist aufgeben, der irrt.

Mit Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke zeigte der Sommer diese Woche sein wahres Gesicht. Was Wasserratten, Urlauber und Sonnenanbeter freut, bringt Autofahrer häufig zum Verzweifeln. Wer die  Klimaanlage richtig einsetzt , hält es im Fahrzeug zwar gut aus, doch viele Autos springen bei der aktuellen Hitze erst gar nicht an. Schuld daran sind defekte Autobatterien. Denn extrem hohe Temperaturen sind für Batterien ebenso schädlich, wie extreme Minusgrade im Winter.

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Pannenhelfer im Dauereinsatz

Das bringt auch die heimischen Pannenhelfer ordentlich ins Schwitzen. So sorgte die aktuelle Hitzewelle beim ARBÖ für einen enormen Anstieg an Einsätzen, wie Matthias Eigl, Leiter des Informationsdienstes beim Autofahrerclub, bestätigt: „Schon am vergangenen Wochenende hatten wir mit 400 Ausfahrten um rund 30 Prozent mehr Einsätze. Richtig heftig wurde es aber ab Montag. Innerhalb der vergangenen fünf Werktage haben wir insgesamt rund 3.200 Einsätzen ganz Österreich absolviert, was einer Steigerung von 35 Prozent entspricht. Streikende Batterien, Reifenschäden aber auch überhitzte Kühlersysteme waren die häufigsten Einsatzursachen.“

Die hohen Temperaturen haben auch der ÖAMTC-Pannenhilfe zu deutlich mehr Einsätzen verholfen. "Die Hitzewelle fällt genau mit der Hauptreisezeit zusammen. Das spüren natürlich auch unsere Pannenfahrer, die seit 1. Juli österreichweit rund 60.100 Einsätze zu absolvieren hatten", sagte Harald Mlinarik von der Pannenhilfe des Clubs. Der ÖAMTC-Abschleppdienst war 23.600 Mal im Einsatz. Österreichweit einsatzstärkster Tag seit Julibeginn war der vergangene Samstag: 2.200 Mal rückten die Pannenfahrer aus. Insgesamt erwartet Harald Mlinarik in den Sommermonaten Juli bis September etwa 173.000 Pannenhilfe-Einsätze in ganz Österreich, im Schnitt also rund 1.900 Einsatzfahrten täglich.

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Typische Pannenursachen bei Hitze

Erich Groiss, technischer Koordinator beim ARBÖ: „Durch die enorme Hitze kommt es in den Batteriezellen zum Kurzschluss. Außerdem ist die Selbstentladung der Batterie ungleich höher, als bei kühlerem Wetter.“ Laut ÖAMTC Es gibt weitere typische Pannenursachen bei Hitze: Hohe Temperaturen in Kombination mit städtischem Stop-and-go-Verkehr lassen beispielsweise häufig das Kühlsystem streiken. Probleme mit der Elektronik sind ebenfalls häufig. "Und um mit einem Mythos aufzuräumen: Die Batterie ist nicht nur im Winter der stärkste Einsatzgrund, auch im Sommer entfällt gut ein Drittel der Pannenhilfen darauf", sagte Mlinarik. "Autobatterien werden bei Hitze genauso instabil wie bei Kälte." Im schlimmsten Fall muss die Batterie sogar getauscht werden, daher haben die Pannenfahrer auch im Sommer Ersatzbatterien in ihrem Einsatzfahrzeug.

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