Der neue Kompakt-Maßstab

Alle Infos von der völlig neuen A-Klasse

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Mercedes hat sein Einstiegsmodell zu einem Hightech-Fahrzeug hochgezüchtet.

Zuletzt hat uns Mercedes laufend mit Appetithäppchen zur neuen A-Klasse versorgt. Doch nun ist es mit der Geheimniskrämerei vorbei. Die Stuttgarter haben die vierte Generation ihres Kompaktautos offiziell vorgestellt. Der Marktstart erfolgt bereits im Mai. Die offizielle Weltpremiere findet im Rahmen des Genfer Autosalons (8. bis 18 März 2018) statt. Und die Fans des Modells dürfen sich freuen. Den Konkurrenten dürfte angesichts des Technik-Feuerwerks hingegen das Lachen vergehen. Im Kompaktsegment setzt die neue A-Klasse in Sachen Vernetzung, Multimedia und Rechenpower nämlich neue Maßstäbe. Anders als bisher, führt die Marke mit dem Stern das neue Highlight MBUX – Mercedes-Benz User Experience – nämlich zuerst in der Kompaktklasse statt in der Oberklasse ein. Die A-Klasse ist in diesem Bereich also sogar S- und E-Klasse überlegen. Ein eindeutiger Tribut an die jüngere Zielgruppe.

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Design

Die neue A-Klasse ist ordentlich gewachsen und unterscheidet sich optisch sehr stark vom bisherigen Modell. Dennoch ist das nun 4,42 m lange, 1,80 m breite und 1,44 m hohe Fahrzeug sofort als A-Klasse erkennbar. Während die letzte Generation mit ihren vielen Sicken und Kanten auf Effekthascherei aus war, hat Mercedes bei der vierten Generation ganz bewusst auf eine äußerst glattflächige Designsprache gesetzt. Dennoch stehen wieder Merkmale wie Sportlichkeit und Dynamik an vorderster Stelle. Diese Ausrichtung machte die A-Klasse erst zum vollen Verkaufserfolg. Vorne orientiert sich der kleinste Mercedes eindeutig am neuen CLS. Das Frontdesign mit tiefgezogener Motorhaube, sechseckigem Diamantgrill inklusive Zentrallamelle sowie flachen Scheinwerfern (auf Wunsch mit Multibeam-LED-Technologie) mit Chromelement und Tagfahrlichtfackel lassen die Verwandtschaft klar erkennen. Durch den vergrößerten Radstand (jetzt 2,73 m) und die seitliche Charakterlinie wird das Fahrzeug optisch gestreckt. Zusätzlich sorgen die größeren Radhäuser, für Räder von 16 bis 19 Zoll, für mehr Sportlichkeit. Durch den Einzug des Greenhouses, der die Schultern betont werden, wirkt das Heck nun deutlich breiter. Augenscheinlichste hintere Neuerung sind jedoch die zweigeteilten Rückleuchten. Sie sehen nicht nur besser aus, sondern sorgen auch dafür, dass die Ladeöffnung nun 20 cm breiter ausfällt. Damit kann man endlich auch größere Gegenstände in den gewachsenen Kofferraum einladen.

Mehr Platz

Auch der Innenraum, der bei der aktuellen A-Klasse aufgrund seiner schlechten Raumausnutzung (vor allem im Fond) immer wieder für Kritik sorgte, bietet nun ein besseres Raumgefühl, bessere Rundumsicht und mehr Platz. Der Nutzwert steigt durch mehr Schulterraum (vorn +9 mm, hinten +22 mm), Ellenbogenbreite (vorn +35 mm, hinten +36 mm) und Kopffreiheit (vorn +7 mm, hinten +8 mm). Das Kofferraumvolumen wächst auf klassenüblich 370 Liter - 29 Liter mehr als beim Vorgänger. Die Ladeöffnung fällt dank zweigeteilter Heckleuchten 20 cm breiter aus als bisher, zugleich ist der Boden des Kofferraums 11,5 cm länger. Auf Wunsch lässt sich die Fondlehne steiler stellen, damit beispielsweise sperrige Kartons verstaut werden können. In den vorderen Türtaschen finden jetzt 1,5 Liter große PET-Flaschen oder Zeitschriften im DIN-A4-Format Platz. Die hinteren Türverkleidungen besitzen Flaschenhalter für 1-Liter-PET-Flaschen.

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Widescreen-Cockpit Serie

Während der Innenraum der dritten A-Klasse-Generation trotz Facelifts mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist, handelt es sich beim neuen Interieur um eine echte Hightech-Oase. Absolutes Highlight: Das Widescreen-Cockpit, das wir u.a. aus S-Klasse (Coupé/Cabrio und Limousine), der aktuellen E-Klasse und dem neuen CLS kennen, ist in der neuen A-Klasse serienmäßig mit an Bord. Die Größen der Displays variieren je nach Ausstattung zwischen zwei 7-Zoll-Displays (Basis), 7- und 10,25-Zoll-Display in Kombination oder zwei 10,25-Zoll-Bildschirmen. Im Kompakten stehen sie erstmals komplett frei. Sogar auf eine Hutze über den Instrumenten wurde verzichtet. Auf dem Bildschirm hinter dem Lenkrad werden die Instrumente und Fahrzeugdaten angezeigt. Hier hat der Fahrer jedoch viel Spielraum und kann verschiedene Anzeigedesigns wählen. Auf dem Display über der Mittelkonsole werden wiederum Daten wie Navigation, Fahrmodi, Multimedia-Funktionen, etc. dargestellt. Auch optisch kann sich das neue Cockpit sehen lassen. Die Instrumententafel ist in zwei horizontale Elemente aufgeteilt: Der untere Teil ist durch einen optischen „Graben“ von der Instrumententafel getrennt. Die optionale Ambientebeleuchtung soll den schwebenden Eindruck des Unterbaus verstärken. Ein weiteres Highlight sind die Lüftungsdüsen in Turbinenoptik. Auch bei den Vordersitzen halten mit Sitzklimatisierung, Massagefunktion und Multikontursitz Komfortausstattungen aus höheren Segmenten Einzug.

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Bedienung und MBUX-Premiere

Die Bedienung erfolgt über das Lenkrad, das nun - wie in E- und S-Klasse – neben den klassischen Multifunktionstasten ebenfalls über kleine Touchfelder verfügt, per Spracheingabe oder ein Touchpad, das den bekannten Dreh- und Drücksteller in Rente schickt. Das Touchpad sitzt in der Mittelkonsole, verfügt wieder über eine Handflächenauflage, ist nun eckig statt rund und unterstützt Handschrifteingabe. Zudem beherrscht es das auch Wisch- und Zoomgesten. Absolutes Highlight ist jedoch das bereits eingangs erwähnte MBUX. das neue Infotainment-System signalisiert, dass das Nutzererlebnis (UX: User Experience) im Vordergrund stehen soll. Einzigartig bei diesem System ist laut Mercedes seine Lernfähigkeit dank künstlicher Intelligenz. MBUX sei individualisierbar und stelle sich auf den Nutzer ein. Es soll sogar eine emotionale Verbindung zwischen Fahrzeug, Fahrer und Passagieren ermöglichen. Zugleich sind Updates „ over the air“ möglich.

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Eigener Sprachassistent

Absolutes Highlight des Systems ist ein eigener Sprachassistent, der ähnlich funktioniert wie Alexa, Siri oder der Google Assistent auf Smartphones oder smarten Lautsprechern.  In der A-Klasse wird er mit "Hey Mercedes" aktiviert. Dabei soll man nicht unbedingt ganz präzise Befehle wie "stelle die Temperatur auf 23 Grad" geben müssen - sondern es soll reichen, zu sagen: "Hey Mercedes, mir ist kalt." Die intelligente Sprachsteuerung will also mit natürlichem Sprachverstehen punkten. Eindeutige Befehle sind also nicht mehr notwendig.

Weitere Merkmale

Zu den weiteren MBUX-Merkmalen zählen das hochauflösende Widescreen-Cockpit mit Touchscreen-Bedienung, die Navigationsdarstellung mit Augmented-Reality-Technologie, das ganzheitliche Touch-Bedienkonzept – ein Dreiklang aus Touchscreen, Touchpad auf der Mittelkonsole und Touch-Control Buttons im Lenkrad,  sowie das in drei Ebenen aufgeteilte Menü:.

  • So findet man auf der ersten Ebene den sogenannten Homescreen. Dort werden neben den frei wählbaren Hauptapplikationen (z.B. Telefon, Navigation und Radio) die wichtigsten Informationen (wie Ankunftszeit, aktuell gespielter Song etc.) angezeigt.
  • Die nächste Ebene – der Basescreen – mit Anzeige und Bedienung jeweils einer Hauptapplikation, wie beispielsweise Media und Navigation, ist nur ein Bedienschritt entfernt. Die jeweils wichtigsten Informationen und Bedienoptionen werden auf dieser Ebene attraktiv präsentiert. Wichtige Funktionen wie Ziel- oder Musiksuche sind am unteren Rand des Bildschirms gruppiert.
  • Für selten genutzte Informationen und Einstellungen ist auf der letzten Ebene das Untermenü vorgesehen.

 

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Motoren

Beim Antrieb setzt die neue A-Klasse auf teils völlig neu entwickelte Vierzylinder-Motoren, die alle über Turboaufladung verfügen. Zum Marktstart bietet Mercedes drei Triebwerke an (siehe auch Tabelle ganz unten). Die Einstiegs-Benziner (interner Code: M282) wurden gemeinsam mit Renault entwickelt, haben 1,33 Liter Hubraum und leisten bis zu 163 PS und bis zu 250 Nm. Neben einem manuellen Sechsgang-Getriebe und Frontantrieb bietet Mercedes auch ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe inklusive Segelfunktion und Allradantrieb (4Matic) an. Das neue Triebwerk verfügt auch über eine spritsparende Zylinderabschaltung, dank der im Teillastbereich die Zylinder Eins und Drei abgeschaltet werden. Vorbildlich: Der M282 verfügt über einen Partikelfilter.

Der zweite neue Benziner (M260) hat zwei 2.0 Liter Hubraum, verfügt ebenfalls über einen Partikelfilter und leistet im A 250 224 PS – das sind 13 PS mehr als bisher. Sein maximales Drehmoment wird mit 350 Nm angegeben. Hier zählt das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zur Serienausstattung. Für Dieselfreunde gibt es einen 1,5-Liter-Selbstzünder ( OM 608), der weitestgehend auf dem Vorgängertriebwerk basiert. Nun erfüllt er dank SCR-Kat mit AdBlue aber die strengste Abgasnorm Euro 6 d temp, die erst in einigen Jahren schlagend wird. Dennoch steigt die Leistung gegenüber dem alten A 180 d (109 PS) um sieben PS auf 116 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 260 Nm. Beim Marktstart ist der Diesel an das gleiche Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gebunden, das auch beim 1,33-Liter-Benziner zum Einsatz kommt. Kurz nach der Markteinführung wird die Motorenpalette zügig ausgebaut. Absolutes Top-Modell wird wieder der A45 AMG, der künftig mindestens 400 PS leisten soll. Alternative Antrieb sucht man (zunächst) jedoch vergebens.

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Fahrwerk(e)

Je nach Motorisierung und Fahrerwunsch stehen unterschiedliche Fahrwerke zur Verfügung. Die Einstiegsmodelle A 200 und A 180 d besitzen eine einfach gestrickte Verbundlenker-Hinterachse. Der A 250 und alle 4Matic Modelle verfügen über eine aufwändigere Vierlenker-Hinterachse. Serienmäßig besitzt die neue A-Klasse ein Komfortfahrwerk mit Stahlfederung sowie Dynamic Select. Das um 15 Millimeter tiefergelegte Komfortfahrwerk arbeitet mit speziell abgestimmten Federn und Dämpfern etwas sportlicher. Das Fahrwerk mit aktiver Verstelldämpfung bietet dem Fahrer die Möglichkeit, das Dämpferverhalten selbst zu wählen.

>>>Nachlesen:  So schlau wird die neue A-Klasse

Assistenzsysteme

Mercedes steht auch für ein hohes Maß an Sicherheit. Hier macht auch die neue A-Klasse keine Ausnahme. So verfügt das Kompaktklassemodell über die aktuellsten Fahrassistenz-Systeme mit mit Funktionsumfängen aus der S‑Klasse. Erstmals kann die A‑ Klasse in bestimmten Situationen auf Wunsch auch teilautomatisiert fahren. Dafür lassen sie verbesserte Kamera- und Radarsysteme bis zu 500 m vorausschauen. Außerdem nutzt die A‑Klasse Karten- und Navigationsdaten für Assistenz-Funktionen. So kann der Aktive Abstands-Assistent Distronic als Teil des aufpreispflichtigen Fahrassistenz-Pakets den Fahrer streckenbasiert unterstützen und die Geschwindigkeit vorausschauend vor z.B. Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren anpassen. Hinzu kommen u.a. der Aktive Nothalt-Assistent, ein Aktiver Spurwechsel-Assistent, ein erweiterter Aktiver Brems-Assistent und Pre Safe Plus. Letzteres kann nun auch eine drohende Heckkollision erkennen.

Noch mehr Infos über Mercedes finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fazit

Bei der neuen A-Klasse hat Mercedes ganz tief ins Technik-Regal gegriffen. Zudem wurden das Design nachgeschärft und die Platzverhältnisse verbessert. Das dürfte bei der anvisierten Zielgruppe bestens ankommen. Für Audi A3 und BMW 1er, deren Nachfolger erst 2019 starten, dürften schwere Zeiten anbrechen. Zumindest dann, wenn die Marke mit dem Stern bei den Preisen nicht übers Ziel hinausschießt. Schnäppchen darf man sich ohnehin nicht erwarten. Aufgrund der deutlich verbesserten Ausstattung und Technik wird das neue Modell wohl nicht unter 26.000 Euro zu haben sein. Dennoch dürfte die Mercedes-Kompaktbaureihe, die sich seit der noch aktuellen Generation (inkl. GLA und CLA) verkauft wie die warmen Semmeln, erneut zum Bestseller entwickeln.

Daten der zum Marktstart erhältlichen Modelle

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